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Priv.-Doz. Dr. med. Rüdiger Lohmann hat in seinem Leben viel gearbeitet. Bereits mit 18 Jahren stand er am Fließband imMercedes-­ Benz-Werk in Bremen und hat Fahrzeuge zu- sammengebaut. Später studierte er Medizin und Jura, arbeitete als Chirurg und Medizin- informatiker und konzentrierte sich seit 2001 auf medizinische Dienstleistungen, Software- lösungen und Consulting im Gesundheits- bereich. Eines hatte der heute 57-Jährige jedoch immer im Fokus: seine Liebe zu Sport- wagen – insbesondere zu jenen der Marke Porsche. Herr Dr. Lohmann, wurde Ihnen Ihre Leidenschaft zu Sportwagen in dieWiege gelegt? Mein Vater war Maschinenbauingenieur und arbeitete lange bei Mercedes. Durch ihn entwickelte ich mein Faible für die Schrauberei. Mit 15 hatte ich mein erstes Mofa – ein Jahr später war ich stolzer Besitzer einer Kreidler Florett RS-GS in Golfgrün, einer Farbe, die nicht zufällig dem Vipergrün des 911 R sehr nahekommt. An beiden Modellen habe ich nächtelang geschraubt, um sie in Schuss zu halten und natürlich zu tunen. Den ersten Kontakt zu einem eleganten Sportwagen hatte ich während meiner Arbeit im Bremer Mercedes-Werk. Dort wurde nämlich der Mercedes SL vom Typ R 129 gebaut, zu dem ich täglich (Sicht-)Kontakt hatte. Ab und zu brachte mein Vater sogar einen Prototypen mit nach Hause. VON INDISCHROT BIS MEISSENBLAU. INTERVIEWMIT EINEM HERAUSRAGENDEN KUNDEN . Wann wurden Sie erstmals auf die Marke Porsche aufmerksam? Ein einschneidendes Erlebnis hatte ich, als ich mit meiner Abiturklasse 1982 auf Studienfahrt in München war. Auf der abendlichen Rückfahrt zu unserer Jugendherberge stand unser Bus im Stau – es ging schleppend voran. Da es seinerzeit weder Internet noch Smartphones gab, guckte man aus dem Fenster. Dort entdeckte ich einen indischroten 911 Targa vom Typ „G-Modell“, der sich paral- lel zu unserem Bus durch den Verkehr quälte. Ich be- obachtete den Fahrer: Was er wohl für eine Ausbildung hat? Was er arbeiten mag? Wie muss es sein, morgens und abends in einen Porsche zu steigen? Was er wohl fühlen mag, wenn er kräftig aufs Gas drückt? Ob er in seiner Freizeit auch etwas mit Autos zu tun hat? Diese und noch mehr Fragen gingen mir damals durch den Kopf und tauchten irgendwann wieder auf. Es war Zeit, dass ich mir selbst ein Bild machte. Wann kam Ihr erster Sportwagen in Ihr Leben? Nach meinem Studium, vielen Jahren in der Klinik und Wissenschaft und den ersten Jahren als Unternehmer wollte ich mir 2003 mein erstes wirklich schönes Auto kaufen. Ich schwankte zwischen einem Mercedes SL und dem Porsche 911 und besuchte das Porsche Zentrum Berlin viele Male. Stets an meiner Seite war Peer Dreusicke, Leiter Verkauf Gebrauchtwagen. Bei jedem Besuch bot er mir an, einen 911 Probe zu fahren. Seinerzeit entschied ich mich für den SL vom Typ R 129. 2006 war es dann aber so weit: Im damaligen Porsche Zentrum in der Goerzallee kaufte ich ein gebrauchtes 911 Carrera 4 Cabriolet vom Typ 996. Damit ging es los. In den folgenden Jahren haben sich die 911er und andere Modelle auf wundersame Weise vermehrt. 911 Carrera 4 Cabriolet: Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) innerorts 12,7 · außerorts 8,0 · kombiniert 9,7; CO₂-Emissionen (in g/km) kombiniert 221 Welche Ausstattung sollte ein heutiges Porsche Modell haben, um Sie zu begeistern, Herr Dr. Lohmann? Ich bin der Meinung, bei einem Porsche braucht man nicht viel – alles wirklich Notwendige ist quasi bereits im Fahr- zeug verbaut. Auf der Landstraße fahre ich lieber Hand- schalter als Porsche mit PDK. Die Klimaautomatik ist ein Extra, auf das ich bei einem neuen Auto nicht verzichten möchte. Bei Boxster und Cayman sollte man das nicht vergessen. Eine Volllederausstattung mit farbigen Nähten, passenden Gurten und vielleicht entsprechend lackierten Details gefällt mir auch sehr. Die Individualisierung, z.B. über die beleuchteten Einstiegsleisten, nutze ich gerne. Ein besonderes Augenmerk lege ich oft auf die Außen- lackierung. Welche Farbe wird also Ihre nächste sein? Das wäre Meissenblau. Eine Farbe, in der von 1957 bis 1959 der 356A lackiert werden konnte. Kennen Sie diese Farbe? Ich kenne diese Farbe lediglich von Bildern. Wenn wir jedoch demnächst einen Porsche in Meissenblau in Berlin sehen, wissen wir, dass Sie es sind. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen allzeit gute Fahrt und sagen vielen Dank für das Gespräch. 42 FAVORITEN

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