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Berlin ist noch immer schwer gezeichnet von den Folgen des Weltkriegs. Eine Stadt liegt in Trümmern, doch es liegt etwas in der Luft: Aufbruchs- stimmung. Es wird geplant, gebaut, gegründet. An einem regnerischen Donnerstag im September treffen sich 6 Freunde auf ein Bier. Was sie vereint, ist die Begeisterung für den Motorsport und die Faszination für Porsche. An diesem Tag gründen sie den „Porsche Club Berlin“ – heute der zweitälteste Porsche Club der Welt. Damals, im Jahr 1952, waren gerade einmal 30 Porsche auf den Straßen Berlins unterwegs, heute sind es rund 9.300. „Kaum zu glauben, wie sich unsere Stadt, die Mobilität und auch die Marke Porsche seither verändert haben“, sagt Dietmar Strouhal, Präsident des Clubs, der im Herbst dieses Jahres das 70. Vereinsjubiläum feiert. Über 50 Aktive zählt der Club, die sich regelmäßig zu Track Days, Fahr- sicherheitstrainings, Ausflügen, Renntagen und anderen Events treffen. Prominentestes Mitglied ist Motorsportlegende Walter Röhrl. Weil der einzige deutsche Rallye-Weltmeister heute im Bayerischen Wald lebt, ließen es sich seine Club-Freunde nicht nehmen, ihm anlässlich seines 75. Geburtstages einen Besuch abzustatten. Immerhin gab es gleich 2 Jubiläen zu feiern. Mehr unter: www.porsche-club-berlin.de In Großbritannien besteigt eine neue Königin imAlter von 25 Jahren den Thron, in Deutschland kommt „Casablanca“ in die Kinos, erstmals seit Kriegsende erscheint wieder eine Ausgabe der „Berliner Morgenpost“ und der Rundfunk sendet abends ab 20.00 Uhr ganze 2 Stunden schwarz- weiß in dieWohnzimmer. Es ist das Jahr 1952. 70 JAHRE PORSCHE CLUB BERLIN. EIN CAYMAN MIT BEWEGENDER GESCHICHTE. Das Porsche Zentrum Berlin versteigerte am 4. November 2022 für das Ronald McDonald Haus in Berlin-Buch einen Porsche Cayman mit bewegender Geschichte. Schirmherr des Hauses ist der Künstler Adel Tawil, der die Aktion nicht nur unterstützt, sondern selbst Teil dieser beeindruckenden Geschichte ist. Mit der Bitte um ein persönliches Gespräch wandte sich die McDonald’s Kinderhilfe Stiftung an den Musiker Adel Tawil, der seit 2021 auch Schirm- herr des Ronald McDonald Hauses in Berlin ist. Es gebe eine Sachspende, die mit ihm zu tun habe. Adel Tawil zögerte nicht, hörte sich an, was es zu berichten gab, und die Geschichte nahm ihren Lauf. Rückblick: Berlin, Nürnberger Straße, im Juli 2010. Die Straßen sind voll, die Parkplätze rar und viele parken in zweiter Reihe – so auch Adel Tawil, der damit den Wagen von Antje Zander* blockiert. Anfängliche Diskussionen um die Parkplatzsuche wurden schnell beigelegt, als beide ihre gemeinsame Leidenschaft für Sportwagen der Marke Porsche erkannten. Antje Zander, Kundin im Porsche Zentrum Berlin, ist zu diesem Zeitpunkt voller Vorfreude auf die Auslieferung ihres Porsche Cayman. Antje und Adel kommen ins Gespräch, es werden Fotos gemacht, es wird gefachsimpelt und beide ziehen im Anschluss lächelnd ihrer Wege. 2021 – tragische Umstände verändern das Leben von Antje Zander: Sie ist an einem aggressiven Krebs erkrankt. Mit der Gewissheit, dass ihr nur noch ein paar Monate verbleiben, fasst sie den Entschluss, ihren Porsche Cayman zu versteigern und den Erlös einem sozialen Projekt zukommen zu lassen. Zusammen mit ihrer Freundin, die sich ehrenamtlich im Ronald McDonald Haus Berlin-Buch engagiert, kommt es zur Idee, ihren Porsche Cayman zu stiften und diesen mit Schirmherrn Adel Tawil für das Ronald McDonald Haus zu versteigern – denn die Erinnerung an ihn und das gemeinsame Zusammentreffen war ihr stets im Gedächtnis geblieben. Gesagt, getan. Gemeinsam mit Hausleiterin Julia Böhmer wurde das Porsche Zentrum Berlin mit ins Boot geholt, wo das Fahrzeug auf Herz und Nieren geprüft wurde. Das Ergebnis: keine Beanstandungen. Da wir von Porsche in Berlin wissen, wie man exklusive Sportwagen verkauft, unterstützten wir den gesamten Versteigerungsprozess mit unserer Expertise, damit für das Ronald McDonald Haus der bestmögliche Preis erzielt werden konnte. Erfahren Sie unter www.porsche-berlin.de , wie die Geschichte weiterging und welche Summe letztendlich gespendet werden konnte. *Name von der Redaktion geändert. Im Jahr 1974 wurde mit dem ersten Ronald McDonald Haus in Philadelphia eine gemeinnützige Organisation gegründet, die Eltern in der Nähe von medizinischen Einrichtungen, in denen ihre Kinder behandelt werden, Wohnraum zur Verfügung stellt. Bis heute folgten 365 Einrichtungen in 43 Ländern. Eine davon ist das 2012 eröffnete Ronald McDonald Haus in Berlin-Buch, das seitdem Eltern und Familienangehörigen schwer kranker und frühgeborener Kinder ein Zuhause auf Zeit gibt. HAPPY BIRTHDAY. VERSTEIGERUNG FÜR EINEN GUTEN ZWECK. Fotos: Madeleine Schmale | Dietmar Strouhal 44 BEI UNS FAVORITEN 45
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